Alles Gute zum
Erinnerungen & Ausblicke
Auf den Tag genau vor fünfundzwanzig Jahren erblickte der Österreichische Floorball Verband das Licht der Welt. Seither hat sich viel getan und Österreichs Spieler*innen und Vereine haben viel erlebt.
„Was ist das bitte für ein Blödsinn?“ Mit diesen Worten zitiert sich ÖFBV-Präsident Armin Raditschnig beim Rückblick auf eine seiner ersten Begegnungen mit Floorball selbst. Beim Training in Holzhausen, nahe Wels einige Zeit später sei er vom Sport dann aber richtig „geflasht“ gewesen. „Das ist genau jenes Gefühl, das mich bis heute antreibt, Menschen für Floorball zu begeistern.“ Etwas wehmütig fragt sich Raditschnig, welche Entwicklung der zu seiner Schul- und Studienzeit eigentlich noch namenlose Sport mit ausreichender Unterstützung vollzogen hätte.
An Startschwierigkeiten erinnert sich auch Nationalteamtrainer Harald Felsberger: „Trainer Mikael Åkerlund musste bereits beim ersten Trainingslager 1998 rasch feststellen, dass er bei den Basics wie dem Spielsystem anfangen muss.“ Besonders präsent bleibt für den Head Coach jedoch die Weltmeisterschaft 2020. „Aufgrund des Aufstiegs in die Gruppe A wohl für alle die erfolgreichste Teilnahme.“
Die WM in Finnland bleibt auch für Siegfried Sendlhofer, sportlicher Leiter des ÖFBV, noch lange in Erinnerung. „Der Teamgeist und der Zusammenhalt, der Kampf- und Siegeswille waren unbeschreiblich.“ Ebenso gerne erinnert sich der Salzburger an den ersten Großfeldtitel 2002 sowie den ersten Staatsmeistertitel 2006, bei dem Sendlhofer den alles entscheidenden Overtime-Treffer im Finalspiel erzielen konnte, mit den Zeller Wikingern zurück. „Ich kann mich noch genau an die entscheidende Situation 2002 erinnern: wir haben 5:4 geführt und Villach hat den Goalie rausgenommen. Ein Spieler von uns hat den Ball abgefangen und ist in Richtung leeres Tor gelaufen. Wir sind von der Bank aufgesprungen und haben ihm nachgeschaut und geschrien Schieß!“ Der Treffer zum 6:4-Sieg zehn Sekunden vor Spielende und der Jubel der Salzburger danach sind Geschichte.
Auf einige Meistertitel mit den 2002 noch unterlegenen Villachern kann auch Timo Taurer zurückblicken. Besonders der Gewinn 2009 ist für den Torhüter ein Schmankerl: „Wir waren in der Best-of-5-Serie gegen Zell bereits 0:2 im Rückstand, ehe wir in zwei Heimspielen ausgleichen konnten. Im letzten, alles entscheidenden Spiel in Zell waren wir neun Minuten vor Schluss 3:6 hinten, konnten dann aber noch sensationell ausgleichen und in der Overtime dann den Titel holen.“ Stets positiv in Erinnerung bleibt für Taurer auch der Titelgewinn 2012: „In diesem Jahr waren wir in der Liga ungeschlagen. Wir haben daraufhin fast zwei Jahre kein einziges Spiel verloren.“ Österreichs Nummer 1 hat aber auch WM-Erfahrung vorzuweisen: „In Prag wurde ich am ersten Tag mit einer Fangquote von 91% in das All-Star-Team gewählt. Obwohl wir als Team leider keine gute WM hatten, war es eine unglaubliche Erfahrung!“
Aus fünfundzwanzig Jahren Verbandsgeschichte gibt es viele Erinnerungen, die es zu erzählen gäbe. Doch was wären die Errungeschaften der Vergangenheit, wenn auf ihnen nicht gebaut und gewachsen wird? Für den Vorstand des ÖFBV ist daher gerade der Aufbau neuer Vereinsstrukturen und die tatkräfitge Unterstützung oberstes Gebot.
Mehr Mitglieder im Verband und mehr Personen, die gerne arbeiten möchten, um etwas in Österreich weiterzubringen, wünscht sich Timo Taurer. „Wichtig wäre auch Leute zu motivieren, um Vereine zu gründen und Spieler auszubilden.“, schließt sich Siegfried Sendlhofer an.
Für beide ist besonders die Gründung der beiden internationalen Ligen ein wichtiger Schritt nach vorne: „Bei Spielen lernt man mehr als bei jedem Training. Und bei qualitativ stärkeren Spielen lernt man umso mehr. Durch die internationale Erfahrung profitieren nicht nur die Vereine, sondern auch die Nationalteams.“
Zudem freut sich Sendlhofer über die bereits getane aber auch die kommende Arbeit im Breitensport: „Mit großem Zuspruch wurde die Kleinfeldliga wieder ins Leben gerufen. Durch diese Liga, die Juniorenligen, Schulprojekte, Aus- und Weiterbildungen sowie den kommenden Österreichischen Cup soll der Einstieg für Spieler*innen erleichtert und geebnet werden.“
Präsident Armin Raditschnig sieht die Entwicklungen der letzten Jahre positiv: „Ich denke, dass wir heute wesentlich bessere Möglichkeiten haben, Floorball zu verbreiten, als noch vor fünfundzwanzig Jahren. Auch wenn nicht immer alles gelungen ist, darf man, glaube ich, nicht alles negativ sehen. Trotz allem ist in Floorball-Österreich immer ein wenig vorangegangen. Deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir aus der aktuellen Gesundheitskrise sogar gestärkt hervorgehen werden. Wir brauchen neue Vereine, neue Trainingsgruppen, neue Angebote im Schulsport und neue Angebote für Kindertrainings in Vereinen und Nachwuchsligen zu vergrößern und zu stärken. Es liegt an uns, jetzt die Chance zu ergreifen!“
Das Team des ÖFBV wünscht euch einen schönen fünfundzwanzigsten Geburtstag!