Bittere Tränen der Enttäuschung beim U19-Nationalteam
Die Enttäuschung nach 60 Minuten war riesig. Zwei Jahre harte Arbeit, unzählige Trainingsstunden und eine intensive Vorbereitung – alles mit dem großen Ziel vor Augen, bei der U19-WM in Zürich dabei zu sein. Doch nach der bitteren 1:2-Niederlage gegen die Niederlande in der Qualifikation in Latisana steht Österreich mit dem Rücken zur Wand.
Dominanz ohne Ertrag
Von Beginn an diktierte die österreichische Mannschaft das Spielgeschehen. Die Spieler von Head Coach Roly Fust waren aktiv, suchten den Weg nach vorne und ließen die Niederländer kaum ins Spiel kommen. Doch das Problem war offensichtlich: Der Ball wollte einfach nicht ins Tor. Die tief stehende Defensive der Niederländer verteidigte mit Mann und Maus, blockte Schüsse und zwang Österreich zu Abschlüssen aus schwierigen Winkeln. Trotz spielerischer Überlegenheit fehlte im Angriff die entscheidende Durchschlagskraft.
Je länger das Spiel dauerte, desto deutlicher wurde die Verzweiflung im österreichischen Team. Jeder Angriff wurde aufgebaut, jeder Pass präzise gespielt, doch im letzten Drittel fehlten die Lücken. Die Niederlande verteidigten konsequent, machten die Räume eng und lauerten auf ihre Chance.
Doppelschlag binnen vier Minuten
Das Spiel blieb lange torlos, doch in der 51. Minute schlug die niederländische Geduldstaktik zu. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung schalteten die Niederländer blitzschnell um, kombinierten sich mit wenigen Pässen vors Tor und vollendeten eiskalt zum 0:1. Ein Schock für das österreichische Team, das sich kurz darauf den nächsten Nackenschlag einhandelte: In der 55. Minute folgte das 0:2 – wieder nach einem schnellen Gegenangriff, der die österreichische Defensive überforderte.
Head Coach Roly Fust reagierte sofort: Sechs Minuten vor Schluss nahm er den Torhüter vom Feld und brachte einen sechsten Feldspieler. Ein letztes Aufbäumen, ein letztes Risiko – und es schien sich zu lohnen. Bereits in der 56. Minute gelang Österreich der ersehnte Treffer zum 1:2. Plötzlich war wieder Hoffnung da. Die letzten Minuten wurden zu einem reinen Sturmlauf, doch der niederländische Abwehrriegel hielt stand. Der ersehnte Ausgleich wollte nicht mehr fallen.
„Keine Ausreden – jetzt zählt nur noch der Kampfgeist“
Nach dem Schlusspfiff herrschte bedrückende Stille im Team. Die Enttäuschung war greifbar – zwei Jahre Vorbereitung, viele starke Spiele in den vergangenen Monaten, doch in dieser entscheidenden Woche konnte die Mannschaft nicht die Leistung abrufen, die es gebraucht hätte.
Generalsekretär Gerold Rachlinger nahm kein Blatt vor den Mund:
„Wir brauchen nicht nach Details suchen und uns Ausreden zurechtlegen. Bei der Qualifikation zählen die Resultate – und die wurden nicht geliefert. Solange es aber noch eine Mini-Chance gibt, müssen wir alles geben.“
Die Rechnung ist einfach, aber brutal: Österreich muss die verbleibenden Spiele gegen Großbritannien und die Ukraine möglichst hoch gewinnen. Gleichzeitig braucht es einen Sieg der Ukraine gegen Slowenien, um noch eine Chance auf das WM-Ticket zu haben.
„Die Spieler sind jung und müssen lernen, sportlich wie privat mit Niederlagen umzugehen. Das ist ein Prozess, den jeder durchmacht. Bitter ist es, wenn es auf so einem Level passiert,“ so Rachlinger weiter.
Der Kampf geht weiter
Noch ist Österreich nicht aus dem Rennen – doch nun ist die mentale Stärke der Spieler gefragt. Die kommenden Partien werden zeigen, wie das Team mit diesem Rückschlag umgeht. Ein Wunder ist notwendig, aber im Sport ist bekanntlich alles möglich.